03. April 2024
Warum Babys getragen werden wollen - Evolutionsbiologisch erklärt
Hallo, ich bin Laura Lösch von Herz und Milch. Ich bin Artgerecht Coach und Stillberaterin.
Ich erkläre dir heute evolutionsbiologisch, warum Babys getragen werden wollen.
In der Biologie unterscheidet man zwischen Nesthockern und Nestflüchtern. Nesthocker sind nach der Geburt noch sehr unreif und müssen Zeit im Nest verbringen, um sich zu entwickeln. Das sind zum Beispiel Kaninchenbabys, die erstmal noch im Nest bleiben und auf die Hilfe ihrer Mutter angewiesen sind. Nestflüchter sind nach der Geburt relativ schnell aktiv. Das sind zum Beispiel kleine Küken, die nach dem Schlüpfen direkt das Nest verlassen.
Menschenbabys sind keines von Beidem. Sie gehören, wie zum Beispiel auch die Affen, zu den Traglingen. Traglinge kommen mit einem noch unreifen Nervensystem zur Welt und sind in den ersten Wochen und Monaten stark auf die Nähe und Fürsorge ihrer Eltern angewiesen. Sie sind nicht in der Lage, sich eigenständig zu bewegen oder ihre Bedürfnisse zu befriedigen, wie es bei Nestflüchtern der Fall ist.
Das Tragen erfüllt genau die Bedürfnisse von Menschenbabys, indem es ihnen Nähe, Geborgenheit und Sicherheit gibt. Wie Affen-Traglinge klammern sich Babys instinktiv an ihre Eltern und suchen die Nähe zu ihrem Körper, um sich wohl und geborgen zu fühlen. Diese Nähe ermöglicht es dem Baby, den Herzschlag der Eltern zu spüren und sich an deren Rhythmus anzupassen, was beruhigend und tröstend wirkt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die natürliche Anhock-Spreiz-Haltung, die beim Tragen unterstützt wird. Diese Haltung entspricht der natürlichen Position in der Gebärmutter und fördert eine gesunde Hüftentwicklung des Kindes.
Abschließend möchte ich betonen, dass das Tragen von Babys eine natürliche und instinktive Praxis ist, die seit Urzeiten in vielen Kulturen auf der ganzen Welt praktiziert wird. Es ist eine liebevolle Art und Weise, die Bedürfnisse unserer Kleinsten zu erfüllen und sie auf ihrem Weg zu unterstützen, sich gesund und glücklich zu entwickeln.
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Deine Laura